Naturerlebnis Lüneburger Heide

Der erste Naturpark Deutschlands umfasst eine Fläche von rund 107.000 Hektar und im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide die größten zusammenhängenden Heideflächen Mitteleuropas. Aber nicht nur die im August blühende Moor-, Besen- und Glockenheide verleihen dem Naturpark Lüneburger Heide einen besonderen Charme – mystische Moore, facettenreiche Laubwälder, glasklare Heidebäche, seicht fließende Heideflüsse und die lebendigen Heidedörfern mit reetgedeckten Häusern und schützenswerten Hofanlagen machen den Naturpark Lüneburger Heide zu einem sehenswerten Landstrich. Wo einst gewaltige Gletscher das Landschaftsbild bestimmten, bietet die Kulturlandschaft des Naturparks Lüneburger Heide heute viele seltene Pflanzen- und Tierarten Lebensraum.
Die Heideflächen sind die meistbesuchten Natur-Sehenswürdigkeiten der Heide. Entgegen der weit verbreiteten Meinung besteht die Lüneburger Heide aber nicht aus einer einzigen Heidefläche, sondern es sind verschiedene Flächen unterschiedlicher Größe über die ganze Region verteilt. Die Schwerpunkte befinden sich in den Naturparks Lüneburger Heide im Norden und Südheide im Süden. Die Heidepflanze, die in der Lüneburger Heide vorrangig anzutreffen ist und ihre Landschaft prägt, ist die Besenheide – „Calluna vulgaris“. Sie wird häufig auch als Heidekraut (Ericacecae) bezeichnet. Daneben ist die Glocken-Heide (Erica tetralix) zu finden, die meist schon kurze Zeit vor der Besenheide blüht. Bleiben die klimatischen Bedingungen ausgewogen, erstrahlt die Besenheide von Anfang August bis Mitte September. Dann versprüht die Landschaft der Lüneburger Heide ihren ganz besonderen Charme. Kräftiges Lila von vielen Millionen Blüten, unterbrochen vom satten Grün der Wacholder und Kiefern und das silbrige Weiß der Birken färben die ganze Region.
Werden die Heideflächen nicht gepflegt, vergrasen und verbuschen sie und neu entstehende Wälder verdrängen die Heide. Die Beweidung mit Heidschnucken ist wohl die bekannteste Methode, die Heide zu pflegen. Die Schnucken, eine alte Landschafrasse, die von den auf Sardinien und Korsika beheimateten Mufflons abstammen soll, verbeißen junge Bäume und verhindern so, dass sich Birken- und Kiefernwälder auf den Heideflächen ausdehnen können. Zudem zertreten die Wappentiere der Lüneburger Heide die Spinnennester zwischen den Heidepflanzen, so dass die Heide-Bienen ohne Probleme die Blüten bestäuben können. Derzeit ziehen über 9.000 Heidschnucken in 13 Herden an 365 Tagen im Jahr durch die Heideflächen der Lüneburger Heide. Ihr Name kommt von „Schnökern“ (Naschen), weil die Heidschnucke die Abwechslung liebt und gerne Heidekraut, Gras und Wildkräuter verspeist.
Den Mittelpunkt des Naturparks Lüneburger Heide bildet der 169 m hohe Wilseder Berg. Er ist damit auch die höchste Erhebung der nordwestdeutschen Tiefebene. Vom Gipfel mit seinem Markstein blickt man in eine weite Wald- und Heidelandschaft und erkennt bei klarer Sicht die Spitzen der Hamburger und Lüneburger Kirchtürme.

Die historische Salz- und Hansestadt Lüneburg ist über 1050 Jahre alt und liegt zwischen Hamburg und Hannover. Der Reichtum der Hansestadt Lüneburg basiert auf Salz. Ein Großteil der Stadt ist unterhöhlt von einem Salzstock, mit dem die Monopolstellung als Salzlieferant der Hanse begründet wurde. Der einstige Reichtum ist besonders an den prachtvollen Gebäuden sichtbar und macht die im 2. Weltkrieg nicht zerstörte Stadt zu einer der faszinierendsten Norddeutschlands. In der schönen Altstadt, deren historische Architektur im Stil der Backsteingotik im reizvollen Gegensatz zum quirligen, jungen Stadtleben steht und auch als Drehort der Telenovela „Rote Rosen“ bekannt wurde, bezaubert besonders das historischen Wasserviertel, wo früher das Salz auf die Lastkähne verladen wurde. Hier gibt es heute zahlreiche Restaurants und Kneipen. Man sagt, Lüneburg zähle zu den Städten mit der höchsten Kneipendichte in Europa.